Religiöse Erziehung beginnt bereits dort, wo das Kind sich geborgen fühlt und
wo es Vertrauen erfährt. Dabei sind Orte und Zeiten von besonderer Bedeutung
für ein religiöses Erleben. Die Krippe ist ein Stück Lebensraum für die Kinder.
Hier sollen sie sich wohl fühlen, aber auch angeregt werden, neue Erfahrungen
zu machen. Um das zu erreichen brauchen Kinder in erster Linie eine gute,
tragfähige Bindung an die Erzieherin und einen überschaubaren Raum.
Zeit ist wichtig für die Planung und Gestaltung des Alltags. Kinder brauchen
eine geordnete Zeit. So wird durch den Tagesablauf, den Kindern ein verläss-
licher, immer wiederkehrender Rhythmus vermittelt. In diesen Rhythmus
erleben die Kinder auch die Jahreszeiten und beginnen sie mit Festen des
Kirchenjahres zu verbinden:
Frühling – Ostern; Herbst – Erntedank; Winter – Advents- und Weihnachtszeit
Kinder lieben Rituale. Rituale haben einen festen Ablauf. Sie haben einen
Anfang und einen Schluss. Indem Kinder Rituale erfahren und deren Abläufe
verinnerlichen, schaffen sie Ordnung in der Weltwahrnehmung des Kindes
und vermitteln darüber hinaus Sicherheit und Geborgenheit.
Rituale gibt es zu verschiedenen Anlässen, besonders in unserem Krippen-
alltag gehören sie dazu, beispielsweise beim Ankommen und Verabschieden,
beim Einschlafen und Aufwachen, beim ‚Essen, beim Feiern religiöser Feste
wie Ostern und Weihnachten sowie beim Feiern anderer Feste, z.B. des
Geburtstags.
Aber auch bestimmte Lieder gehören zum religiösen Erleben dazu.
Von Geburt an sind Musik und der Klang für den Menschen elementare
Erfahrungen und Bedürfnisse. In Klang, Melodie, Rhythmus und Gesang
spricht die Musik eine ganz eigene Sprache und bietet dem Kind, viele
Möglichkeiten sich auszudrücken. Kleine Gebete, einfache (biblische)
Geschichten und auch der Besuch im Kirchengebäude nebenan sowie
die ebenfalls dort stattfindenden Treffen mit Kindern und Eltern zur
„Kleinen Kinderkirche“ ergänzen die religiösen Erfahrungen.